Auf dem Berliner Höhenweg von der Kasseler Hütte bis zur Abstieg zur Grüne-Wand-Hütte.
Eine interessante und lohnende Variante unserer Bergtour führt nicht direkt hinunter ins Stilluptal, sondern verläuft nach einer Übernachtung auf der Kasseler Hütte am Fuße der Grüne Wand Spitze, der Kasseler Spitze und Keilbachspitze auf dem Steig Nr. 502 und damit auf einem weiteren Abschnitt des Berliner Höhenweges zur Grüne Wand-Hütte. Wir folgen dem Höhenweg nach einem kurzen Anstieg ins Eiskar und überblicken, wie von einem Balkon, das langgezogene Stilluptal. Der Name „Eiskar“ stammt wohl von den ehemals mächtigen Keesen (= Gletschern), die noch vor 100 Jahren weit herunterreichten. Mittlerweile haben sie sich in die Kare zurückgezogen und mit ihren Moränen die Landschaft geformt. Zahlreiche Gletscherbäche querend, erreichen wir das Löffelkar, das von den imposanten Nordwänden des Großen Löfflers eingerahmt wird. Bis hierher ist die Wanderung relativ einfach, doch die folgenden Abschnitte erfordern nun Trittsicherheit, denn das Gelände bricht steil und felsdurchsetzt in den Talboden ab. Über ein schmales, seilversichertes Felsband führt der Steig oberhalb der Elsenklamm in das Lapenkar, das wir im Aufstieg von gut 100 Höhenmetern bis zur Abzweigung (2.260 m) durchqueren. Linkerhand würde nun der Steig Nr. 518 zur Greizer Hütte abzweigen, rechterhand geht es für uns hinunter zur Grüne Wand-Hütte. Anfangs eher sanft, wird das Gelände mit Beginn des Baumbestandes steiler und zwängt sich mit Fortdauer schluchtartig zwischen zwei Kämmen talwärts. Mehrere Bäche querend und auf einem steilen Wegabschnitt die Felsabbrüche der „Fleischbank“ umgehend, erreichen wir zuletzt die beweideten Hänge und schließlich den Talboden. Über den Stillupbach und an der Daxachalm vorbei, erreichen wir nach wenigen Minuten die Grüne Wand-Hütte. Die Rückkehr nach Mayrhofen erfolgt von dieser mit einem der privaten Taxiunternehmen. Mögliche Gipfelziele von der Kasseler Hütte Grüne Wand Spitze (2.946 m): Auf dem Steig Richtung Östliches Stilluppkees und dessen Rand durchwegs spaltenfrei hinauf zu einer Abzweigung, von wo man entweder auf das Keilbachjoch (2.833 m) oder zur Grünen Wand Spitze aufsteigen kann. Als alpine Variante kann man vom Keilbachjoch auch über den Südostgrat (Schwierigkeitsgrad I) in knapp 30 Minuten zum Gipfel (810 Höhenmeter, 2 ½ – 3 Std.) gelangen. Wollbachspitze (3.209 m): Über mehrere Anstiegsvarianten kann die Wollbachspitze bestiegen werden. Am meisten begangen und empfohlen wird die Route über das Stangenjoch, unter dem eine Randspalte zu überwinden ist. Für die Tour sind sicheres Gratklettern, Lesen des Geländes (Gletscherspalten) und eine komplette Gletscherausrüstung (Gurt, Seil, Pickel, (Leicht-)Steigeisen) zwingend erforderlich (1.015 Höhenmeter, 3 ½ – 4 Std.) Weiter Informationen zu den Verhaltenstipps im Naturpark Zillertaler Alpen >>>